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Dyskalkulie/Rechenschwäche im Brennpunkt 

Es gibt keine von allen Bezugswissenschaften einheitlich anerkannte Begrifflichkeit für das Phänomen, dass es Kinder gibt, die besondere Schwierigkeiten beim Rechnenlernen haben. Diese begrifflichen Klärungen – Rechenstörung, Rechenschwäche und  Dyskalkulie haben jeweils unterschiedliche Schwerpunkte. So findet man die Begriffe Rechenschwäche und Rechenstörung eher im schulischen Kontext, den Begriff Dyskalkulie eher im mediznisch-psychologischen Kontext. Doch auch diese Grenzen verschwimmen immer mehr. 

Schlechte Leistungen und Bewertungen von Kindern im Fach Mathematik sind alleine noch kein Kriterium, um die Diagnose Dyskalkulie/Rechenschwäche zu stellen. Es geht um den beträchtlichen Anteil von Schülern, denen es an tragfähigen Grundvorstellungen zu Zahlen und Rechenoperationen mangelt. Sie haben derart tiefliegende Probleme, dass diese durch undifferenziertes Weiterlernen im Unterricht nicht ausgeglichen werden können und benötigen deshalb eine Förderung, die über den regulären Unterricht hinausgeht. 

Eine wesentliche Voraussetzung für das Rechentraining hier ist die Vorlage einer medizinisch/psychologischen Leistungsdiagnostik. Im Unterschied zu den Kolleginnen, die eine Diagnostik ihrer Wahl selbst durchführen, bevorzuge ich das externe Gutachten der Einrichtungen, die nicht nur die Abklärung des basisnumerischen und rechnerischen Entwicklungsstandes mit einem oder zwei standardisierten Rechentests vornehmen, sondern auch differentialdiagnostisch erheben, ob eine Lernschwäche auszuschließen ist. In der Regel wird auch getestet, ob Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigt sind. Außerdem schaut man nach kognitiven Faktoren, Problemlösefähigkeiten und ob durch die besonderen Schwierigkeiten beim Rechnen bereits  psychologische Auffälligkeiten vorhanden sind. Außerdem wird nachgefragt, ob eine Diagnose ADS/ADHS vorliegt oder eine Verdachtsdiagnose vorliegt. 

Für die Grundschule ist diese Leistungsdiagnostik wichtig, damit die Förderangebote des Schulsystems für rechenschwache Kinder greifen können. Beschränken sich die Maßnahmen auf  Fördermaterialien bspw. Rechenrakete/Zahlenfuchs oder ist eine Förderlehrerin in der Schule, die Lehrkräften im Unterricht unterstützend zur Hand geht und/oder in kleineren Gruppen Förderunterricht erteilt?

Der Einsatz standardisierter Rechentests zielt darauf ab, mathematische Kompetenzen mit einer Normstichprobe zu vergleichen. Diese Tests liefern Informationen über die Anzahl der richtigen/falschen Ergebnisse, erlauben jedoch keine Auskunft über die spezifischen Denkweisen des Kindes und seiner Lösungsstrategien. 

Wenn keine externe Leistungsdiagnostik gewünscht ist, biete ich die Durchführung und Auswertung des Heidelberger Rechentests an, der für die Grundschulklassen 1-4 konzipiert ist. Außerdem steht der AFS-Test vom EÖDL zur Verfügung, um einhergehende Aufmerksamkeitsstörungen und differente Wahrnehmungen zu erfassen und digital auszuwerten. 

Um ein ganzheitliches Bild zu erhalten, wird der Rahmen im ersten unverbindlichen Beratungsgespräch, in der Regel mit der Mutter im Beisein des Kindes  festgesteckt. Den umfassendsten Eindruck bezüglich Auffälligkeiten beim Rechnen, im Lernverhalten und im alltäglichen Bereich haben in der Regel die Mütter, die sich täglich darum kümmern, das die Hausaufgaben erledigt werden. Auffälligkeiten zeigen sich bereits Ende der ersten und in der zweiten Klasse. Gehandelt wird in der Regel meist, wenn die Noten in der dritten Klasse „außer Konkurrenz“ sind und die Lehrkraft die Verdachtsdiagnose der Mütter bestätigt oder sie erstmalig im Elterngespräch anspricht. 

Der Anamnesebogen vom EÖDL erfasst die Kontaktdaten und enthält zusätzliche Fragen nach der frühkindlichen Entwicklung. Ferner kommt ein mehrseitiger Symptomfragebogen zum Erkennen von elementaren Lernschwierigkeiten im Grundlagenbereich Mathematik zur Anwendung. Der Fragebogen bietet die zudem Möglichkeit, Beobachtungen gezielt zusammenzutragen, Hinweise auf eine Rechenschwäche zu erkennen, um  die Schwierigkeiten im Beratungsgespräch sachlich zu besprechen.

Die weitere Planung sieht ein Rechentraining vor, dass je nach Schweregrad der besonderen Rechenschwierigkeiten  in der Regel ein bis zwei Jahre umfasst mit einer wöchentlichen Einzelsitzung. Zusätzliche Übungsaufgaben gibt es nicht, denn diese könnten dem üblichen Hausaufgabenfrust zum Opfer fallen. Der Kontakt zur Lehrkraft der Schule ist vorgesehen, damit die Art der Lernbegleitung bzw. -unterstützung sinnvoll zusammenwirkt.  

Ich werde nahezu immer gefragt, warum der hochgeschraubte Übungsaufwand  bei  den Hausaufgaben ins Leere verläuft.

Diese Sichtweise „mehr derselben“ greift zu kurz und kann dem rechenschwachen Kind mehr schaden als nützen. Generell sollte das Einüben unverstandener Regeln bei Rechenoperationen, wenn sie als symbolische Ziffernmanipulationen ohne inhaltliche Bedeutung ausgeführt werden, unbedingt verhindert werden.Vielmehr soll Üben und Wiederholung der Konsolidierung und Automatisierung von inhaltlich erfassten Zusammenhängen dienen.

„Soll ich es so machen, wie ich es in der Schule erklärt bekommen habe oder wie es mir zuhause gesagt wurde?“

Gerade in der Coronazeit haben Eltern notgedrungen die Rolle als Hilfslehrer angenommen. „Ich hab das Rechnen mit dieser Methode gelernt, also muss das bei meinen Kind auch funktionieren“. Das kann richtig sein, muss es aber nicht. Der  Mathematikunterricht hat sich gewandelt und elterliche Logik nach dem Motto „Schau her, ich mache das so, mach du das auch so, kann Kinder in den Zwiespalt bringen, wie es etwas zu rechen hat. 

 

Leistungsdiagnostik

Medizinisch ist die Diagnose Dyskalkulie begründet, wenn der IQ im Durchschnittsbereich und die Rechenleistung in standardisierten Rechentests weit unter dem Durchschnitt liegt. Eine Intelligenzminderung liegt im Unterschied zu einer Lernschwäche nicht vor. 

Förderplan in der Grundschule

Steht die Diagnose fest,  liegt es  im Ermessen der Schulleitung und des Lehrpersonals , welche Hilfestellungen angeboten werden. Bei Vorliegen bestimmter  Voraussetzungen kann die Note über einen bestimmten Zeitraum in der Grundschule ausgesetzt werden.  Jedoch ist der Nachteilsausgleich in Rheinland-Pfalz nicht in die Verwaltungsvorschriften der Schulen aufgenommen worden, so dass es keinen Rechtsanspruch gibt.

 

Wege aus der Rechenschwäche: Mehr darüber im Menüpunkt: Leistungen/Dyskalkulie-Rechenschwäche  

 

Diagnose ADS/ADHS und begleitende Rechenschwäche 

Die Diagnostik ADS/ADHS ist in der Regel Neuropsychologen, Pädiatern und Kinderpsychiatern  vorbehalten. Ärzte, Psychologen und Pädagogen erfassen eine Fülle von Phänomenen wie stark erhöhte Ablenkbarkeit – mit und ohne motorische Unruhe-, ungesteuertes Verhalten, Stimmungsschwankungen, große Schwierigkeiten, mit Veränderungen umzugehen etc. Oftmals stellt sich trotz durchschnittlicher, teils überdurchschnittlicher Intelligenz nicht der erhoffte schulische Leistungserfolg ein. Zu Verursachung gibt eine Vielzahl von Erklärungsansätzen entsprechend der Vielzahl an Symptomen, Ausprägungen und Kombinationen der Begleiterscheinungen.

Im Kindes- und Jugendalter tritt die Diagnose AD(H)S bei ungefähr 3 bis 7% der Kinder bis zum zehnten Lebensjahr auf. Bei Erwachsenen ist ein Fortbestehen der Problemlage bei ca. 40 bis 60% der Betroffenen zu beobachten. Gleichzeitig zeigen Studien, dass bei ca. 30% der Kinder zusätzlich eine Legasthenie/Dyskalkulie auftritt. 

 Das zusätzliche Auftreten einer Dyskalkulie/Rechenschwäche ist begünstigt, wenn Kinder ihr teils unkonventionelles, unangepasstes Verhalten in der Schule zeigen. Sie sind einerseits nicht in der Lage sind, dem Unterricht der Lehrkraft  gleichbleibend aufmerksam zu folgen und andererseits empfinden sie die Hausaufgabensituation als belastend und anstrengend. Stundenlanges Trödeln und nervenaufreibende Kämpfe zuhause sind die Folge.  Aufgrund der geringen Aufmerksamkeitsspanne sind Ablenkungsmanöver hoch willkommen. Aufgaben werden nicht zu Ende geführt, weil die Blicke ständig umherwandern und neue Reize wahrgenommen werden. Je mehr ungefilterte und unsortierte Informationen auf einmal eintreffen, umso schneller erschöpft sich die Aufnahmekapazität und der aktuelle Arbeitsspeicher stürzt ab. 

In der Schule werden ADHS-Kinder als Störenfriede und ADS-Kinder als „Hans guck in die Luft“ von Lehrern und Mitschülern im Unterricht wahrgenommen. So sehen die Lehrer den „Zappelphilipp“ und  den „Klassenclown“  im Unterricht, der nicht sitzen bleiben kann, in abenteuerlicher Weise auf dem Stuhl schaukelt oder  „Träumer/innen, die aus dem Fenster schauen und oftmals grundsätzlich nicht wissen, an welcher Stelle sich der Unterricht befindet, wenn sie aufgerufen werden. Neben den beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten kommen zusätzliche Probleme im fein- und graphomotorischen Bereich dazu. Die Handschrift wirkt ungelenk, unregelmäßig und krakelig. Zeilen werden nicht eingehalten, Zahlen ragen über die vorgegebenen Kästchen auf der DINA4 Seite hinaus  und beim Schreiben wird häufig starker Druck auf den Stift ausgeübt. 

„Eine Störung ist das, was mich stört“. Manchmal bin ich mir gar nicht bewusst, was mich wirklich stört. Manchmal stört so viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit den Veränderungen beginnen soll. Manchmal sehe ich keine Veränderungschance. Und manchmal frage ich mich, ob es berechtigt ist, mich von diesem und jenem gestört zu fühlen“. 

Im Vorfeld findet auch hier ein unverbindliches Beratungsgespräch mit Anamnese- und Symptomfragebogen statt. Auf der Basis dieser Ergebnisse  und einer weiteren Checkliste wird ein mathematikdidaktisches individuelles  Trainingskonzept erarbeitet, das den mathematisch-fachlichen Kern der Rechenschwäche umfasst. Gleichzeitig bieten sich Beratungsgespräche oder Elternarbeit der Trainingsprogramme an, damit die Hausaufgabensituation sich zuhause entspannen kann. 

Worum geht es auch noch? Kinder wollen lernen und sich in der Welt der Zahlen zurechtfinden. Deshalb ist es wichtig, sie zu ermuntern, sich zu äußern und viele Fragen zu stellen, ihnen zuzuhören, ihr Denken ernst zu nehmen, sie verstehen zu wollen und sie im Vertrauen auf die Kraft ihres eigenen Denkens zu stärken.  

 

Mehr darüber im Menüpunkt: Leistungen/ADS/ADHS

 

 

Leistungen

In allen Leistungen berate ich Sie gerne.

Rufen Sie einfach vormittags oder nach 18 Uhr unter der Handynummer 0172/7438224 an.  Bitte beachten Sie, dass die Festnetznummer 06508/908951 nicht mehr erreichbar ist! Neue Festnetznummer 06508/8973229

oder schicken eine E-Mail an meine E-Mail-Adresse: Irka.koller@t-online.de 

Regionen und Orte

Gerne nehme ich Ihre Anfrage entgegen, wenn Ihr Wohnort nahe gelegen und sich im Umkreis von 30 km von Hetzerath befindet.

Wittlich: Rivenich, Sehlem, Dreis, Gladbach,…..

Schweich/Trier: Föhren, Bekond….,

Mosel: Klüsserath, Trittenheim, Neumagen-Dhron, Mehring, Leiwen, Longuich…,

Bitburg: Naurath, Speicher, Zemmer….

Herzlichst Ihre Lerntrainerin

Irene Koller